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Schwedische Erfolgsgeschichte

Über 50 verkaufte TC-Kanäle in fünf Jahren sprechen eine deutliche Sprache 2016 nahm Valutec im Egger Sägewerk in Brilon/DE den ersten TC-Kanaltrockner Mitteleuropas in Betrieb. Das war der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte, die sich mit mittlerweile über 50 Stück dieser schwedischen Querstromtrockner fortsetzt. Holzkurier haben in Brilon nachzufragen, wie sich der TC im Dauereinsatz schlägt.

5071 stand vergangene Woche auf einem Schnittholzpaket am Auslauf des TC-Kanaltrockners bei Egger in Brilon. Die Zahl bezeichnet die fortlaufende Chargennummer seit dem Hochfahren der Anlage vor fünf Jahren. Rechnet man für eine Charge mit rund 100 m3, kommt der Trockner bislang auf eine Anlagenleistung von deutlich über 500.000 m3 Schnittholz und damit auch weit über die von Valutec garantierte Leistung 80.000 m3/J.

Aber von Anfang an: 2016 betraten Valutec und Egger mit dem TC-Kanal ein Neuland in Mitteleuropa. Gemeinsam realisierten die beiden Unternehmen am Sägewerks- und Plattenstandort Brilon den ersten TC-Kanal außerhalb Skandinaviens und schufen damit eine Referenz, die zahlreiche Holzindustrien aus der ganzen Welt anlockte und bei Valutec zu über 50 weiteren Aufträgen führte. Als Beispiele nennt Valutec-Marketingleiter Eric Johansson TC-Projekte bei der Ziegler Group, bei Mercer, der Pfeifer Group, HS Timber, Holzwerke Ladenburger und der Hasslacher Gruppe.

Seit fünf Jahren läuft der TC-Kanal bei Egger in Brilon ohne nennenswerte Störungen und keinem einzigen ungeplanten Stillstand durch.

Mut wurde belohnt
„Damals war es ein großer Schritt, aber heute sind wir stolz und glücklich den ersten TC- Kanal in Mitteleuropa zu betreiben. Rückblickend war es die richtige Entscheidung und ein guter Zeitpunkt obendrein“, berichtet Paul Lingemann, der technische Geschäftsführer des Sägewerks. Als eine der großen Herausforderungen erinnert sich Lingemann an die unterschiedlichen Eingangsfeuchten gegenüber der frischen Ware in Skandinavien, die aus den größeren Rundholzdimensionen und dem vielstieligen Einschnitt resultiert. Im Endeffekt sie diese große Streuung der Eingangsfeuchte für den TC-Kanal, aufgrund der ausgeklügelten Trocknungsprogramme, aber nie ein Problem gewesen. Ursprünglich für Seitenware gedacht, nutzt Egger den Kanal bei Bedarf heute auch für bis zu 40 mm starke Hauptware.

Als weitere große Hürde erinnert sich Lingemann an die ausgesprochen geringe Eingangstemperatur von nur 80° C. „Die vom Biomasse-Kraftwerk erzeugte Wärme geht zuerst in die Spanplatten- und MDF-Fertigung und kommt erst dann zu uns. Wir
trocknen damit das Schnittholz noch schonender und senken zudem die Rücklauftemperatur des Kraftwerks, wodurch sich dessen Wirkungsgrad erhöht“, erläutert der Geschäftsführer den Ablauf und ergänzt, dass auch diese Hürde in enger Zusammenarbeit gemeistert wurde. Hier schätzt Lingemann vor allem die Herangehensweise der Schweden: „Niemals wurde ein Schuldiger gesucht, sondern immer nur nach vorne geblickt und gemeinsam eine Lösung gefunden.“ Eine Einschätzung die laut Johansson auch exakt auf das Egger-Team in Brilon zutrifft.

5071 Chargen zu je 100 m3  macht mehr als 500.000 m3 Durchsatz in den vergangenen fünf Jahren. – deutlich mehr, als von Valutec versprochen wurde.

40.000 m3/J geschenkt
Mit der Investition in den TC-Kanal ist auch der Output in Brilon in den vergangenen Jahren beträchtlich gewachsen. Egger erhöhte die Produktion von 15 auf 20 Schichten pro Woche und tätigte zudem zahlreiche Investitionen in die Optimierung und Automatisierung, wodurch sich die Schnittholzproduktion von 360.000 m3/J auf 580.000 m3/J erhöhte.

Die Jahresleistung des TC-Kanals beziffert Lingemann heute mit über 120.000 m3. Das sind um 40.000 m3/J mehr, als ursprünglich von Valutec versprochen. „Mit den 80.000 m3/J haben wir uns nicht verkalkuliert, sondern nur das versprochen, was wir im Hinblick auf die bestmögliche Trocknungsqualität auch sicher erfüllen können“, erläutert Johansson die Unternehmensphilosophie und Lingemann ergänzt, dass die Trocknungsqualität auch bei 120.000 m3/J noch gut sei.

Eric Johansson von Valutec gemeinsam mit Paul Lingemann, Christoph Kurtz und Bernd Wagner
von
Egger vor dem TC-Kanaltockner in Brilon.

100 % Verfügbarkeit
Nach fünf Jahren im Dauerbetrieb schätzt Lingemann die technische Verfügbarkeit der Anlage auf 99 %, wobei Christoph Kurtz, verantwortlich für die Holztrocknung, meint, dass diese noch höher einzustufen sei: „Seit der Inbetriebnahme hatte wir noch keinen einzigen ungeplanten Stillstand und kaum Wartungsarbeiten. Sind dann doch Revisionsarbeiten durchzuführen, kann dies unproblematisch vom oben gelegenen Technikraum aus durchgeführt werden.“

Aktuell ist man in Brilon mit einer Kombination aus TC-Kanal und Frischluft-Abluft- Kammern gut aufgestellt. „Wenn die Kammern in einigen Jahren allerdings in die Jahre kommen und eine Ersatzinvestition ansteht, wird Valutec sicherlich wieder unser erster Ansprechpartner sein“, so Lingemann abschließend.

Story und Photos
Günther Jauk
Holzkurier




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